AC/DC in Stuttgart: Ein Fels in der Rock'n'Roll-Brandung
Die 'Power Up Tour' live in Stuttgart – AC/DC liefern eine zeitlose Lektion in Sachen Riffs, Energie und purer Rock-Show.

Ein AC/DC-Konzert zu erleben, fühlt sich immer ein bisschen an wie eine Pilgerreise. Man weiß im Grunde, was kommt – die Riffs, die Energie, die Show – und doch ist die Vorfreude riesig, diese Urgewalt des Rock'n'Roll live zu spüren. Als die 'Power Up Tour' nach Stuttgart kam, war die Frage im Raum: Haben sie es nach all den Jahren, den Besetzungswechseln und Pausen immer noch drauf? Die Antwort, die an diesem Abend durch die Arena donnerte, war ein unmissverständliches Ja.
Schon Stunden vor Beginn war die Atmosphäre um die Halle herum elektrisierend. Ein buntes Meer aus schwarzen Band-Shirts, Kutten, aber auch erstaunlich vielen jüngeren Gesichtern – AC/DC verbindet Generationen. Als dann das Licht ausging und die ersten Takte eines ihrer unzähligen Klassiker durch die Verstärkerwände jagten, gab es kein Halten mehr. Vom ersten Moment an war klar: Das hier ist keine Altherren-Veranstaltung, das ist pure, ungefilterte Energie.
Brian Johnson, mit seiner unverkennbaren Schiebermütze und dieser Stimme, die klingt, als hätte sie ein paar Jahrzehnte Whiskey und Rock'n'Roll hinter sich, bewies eindrucksvoll, dass er immer noch die Kraft hat, eine ganze Arena mitzureißen. Und dann natürlich Angus Young. In seiner ewigen Schuluniform rannte, sprang und duckwalkte er über die riesige Bühne, als gäbe es kein Morgen. Seine Finger flogen über das Griffbrett seiner SG-Gitarre, und er feuerte ein ikonisches Riff nach dem anderen ins Publikum. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese scheinbar einfachen, aber unglaublich effektiven Gitarrenparts eine solche Wucht entwickeln können.
Die Setlist war ein Streifzug durch die gesamte Karriere der Band, wobei der Fokus klar auf den unsterblichen Klassikern lag. Bei 'Back in Black' spürte man förmlich, wie das gesamte Stadion diesen Groove aufnahm. 'Highway to Hell' wurde zu einer einzigen, riesigen Hymne, bei der Tausende Kehlen jedes Wort mitsangen. Und 'Thunderstruck' – dieser Anfang allein sorgt immer wieder für Gänsehaut, bevor der Song dann live mit voller Wucht losbricht. Man merkte der Band die Spielfreude an, die Rhythmussektion legte ein unerschütterliches Fundament, auf dem Angus seine Soli zelebrieren konnte.
Die Show selbst war genau das, was man von AC/DC erwartet: groß, laut, spektakulär, aber ohne unnötigen Schnickschnack. Die riesige Bühne, die beeindruckenden LED-Wände, die immer wieder mit passenden Visuals oder Live-Bildern bespielt wurden. Natürlich durften die ikonischen Elemente nicht fehlen: Die gigantische 'Hells Bells'-Glocke, die zu Beginn des Songs langsam herabschwebte, sorgte für einen der vielen Gänsehautmomente des Abends.
Die Stimmung im Publikum war durchgehend fantastisch. Eine Mischung aus Nostalgie, purer Freude und dieser ansteckenden Energie, die von der Bühne ausging. Es war beeindruckend zu sehen, wie Textsicher hier alle waren, egal ob alt oder jung. Das große Finale mit 'For Those About to Rock (We Salute You)' war dann der erwartete Knalleffekt. Als die Kanonen auf der Bühne mit ohrenbetäubendem Lärm losfeuerten, war das der perfekte, explosive Schlusspunkt unter einen Abend, der bewies, dass die Faszination AC/DC ungebrochen ist.
Fazit: AC/DC in Stuttgart war mehr als nur ein Nostalgie-Trip. Es war der Beweis, dass guter, ehrlicher Hard Rock zeitlos ist. Die Band lieferte eine Show voller Energie, Präzision und Spielfreude ab, die zeigte, warum sie auch nach fast 50 Jahren immer noch Stadien füllen. Ein Abend, der lange nachhallt – im wahrsten Sinne des Wortes.
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