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Algarve: Mehr als nur goldene Strände

Von dramatischen Klippen bis zu versteckten Buchten – entdecke die schönsten Strände und malerischen Küstenstädte der Algarve.

VonIlya Dynin
Algarve: Mehr als nur goldene Strände
AlgarvePortugalSträndeNatur

Die Algarve, Portugals sonnenverwöhnte Südküste, ist bekannt für ihre spektakulären Strände und das gute Wetter. Aber die Region hat weit mehr zu bieten als nur Sonne und Sand. Mich hat vor allem die Vielfalt beeindruckt: dramatische Klippenlandschaften, charmante kleine Städte, eine leckere Küche und überraschend viel unberührte Natur abseits der touristischen Zentren.

Die atemberaubende Praia da Marinha bei Sonnenuntergang
Die atemberaubende Praia da Marinha bei Sonnenuntergang

Strände für jeden Geschmack

Die historischen Gassen von Lagos
Die historischen Gassen von Lagos

Klar, die Strände sind das Aushängeschild. Und sie sind wirklich beeindruckend. Die Felsalgarve, besonders zwischen Lagos und Albufeira, ist berühmt für ihre von goldenen Klippen eingerahmten Buchten. Praia da Marinha gilt oft als einer der schönsten Strände, und das zu Recht – die Felsformationen und das türkise Wasser sind Postkartenmotive. Die berühmte Benagil-Höhle, eine Meeresgrotte mit einem Loch in der Decke, ist ein unglaubliches Naturwunder, aber auch extrem beliebt. Am besten erreicht man sie früh morgens mit dem Kajak oder einer Bootstour, bevor der große Ansturm losgeht.

Es gibt aber auch weitläufigere Sandstrände wie den Praia da Rocha bei Portimão oder den kilometerlangen Praia da Falésia mit seinen markanten roten Klippen. Wer es ruhiger mag, findet oft etwas abgelegenere Buchten, wie den Praia do Camilo bei Lagos, zu dem eine lange Holztreppe hinunterführt. Jede Bucht hat ihren eigenen Charakter.

Charmante Küstenstädte und das Ende der Welt

Auch die Städte entlang der Küste haben ihren Reiz. Lagos hat eine sehr schöne, gut erhaltene Altstadt innerhalb alter Stadtmauern und eine lebendige Atmosphäre. Von hier aus kann man tolle Bootstouren zu den Grotten der Ponta da Piedade machen. Albufeira ist bekannt für sein Nachtleben, hat aber auch eine nette Altstadt. Ruhiger und traditioneller geht es in Tavira im Osten der Algarve zu, mit seiner römischen Brücke und den vielen Kirchen. Ein besonderer Ort ist Sagres, der südwestlichste Punkt Kontinentaleuropas. Die Steilklippen am Cabo de São Vicente, oft als „das Ende der Welt“ bezeichnet, sind besonders bei Sonnenuntergang ein magischer Ort. Und kleinere Orte wie Carvoeiro, eingebettet zwischen Felsen, versprühen noch viel vom ursprünglichen Charme der Fischerdörfer.

Aktiv an der Küste und im Hinterland

Die Algarve ist ideal, um aktiv zu sein. Die Kajaktouren zu den Höhlen, wie der Benagil-Grotte, sind ein unvergessliches Erlebnis. Man paddelt durch Felsentore und entdeckt versteckte Strände. Auch Wandern kann man hier super. Der Seven Hanging Valleys Trail ist ein spektakulärer Küstenwanderweg, der von Praia da Marinha nach Praia de Vale Centeanes führt und ständig atemberaubende Ausblicke bietet. Für Surfer sind die Bedingungen an der Westküste, z.B. bei Arrifana, oft ideal. Und natürlich sind Bootstouren, sei es zur Delfinbeobachtung oder einfach entlang der Küste, eine tolle Möglichkeit, die Perspektive zu wechseln.

Essen und Trinken: Der Geschmack der Algarve

Kulinarisch dreht sich an der Algarve natürlich viel um frischen Fisch und Meeresfrüchte. Gegrillter Fisch, Sardinen (besonders im Sommer), Muscheln – die Auswahl ist riesig. Ein typisches Gericht ist die Cataplana, ein Eintopf aus Fisch, Meeresfrüchten und Gemüse, der in einem speziellen Kupferkessel gegart wird. Auch Piri-Piri-Hähnchen, würzig mariniert und gegrillt, ist ein Klassiker. Dazu passen gut die lokalen Weine. Und als süßer Abschluss ist ein Pastel de Nata, das berühmte Puddingtörtchen, eigentlich immer Pflicht.

Entdeckungen abseits der Massen

Wer dem Trubel der Hauptorte entfliehen möchte, findet auch ruhigere Ecken. Das Hinterland, z.B. die Serra de Monchique, bietet grüne Hügel, Korkeichenwälder und kleine Bergdörfer. Hier kann man gut wandern oder die Thermalquellen besuchen. Städte wie Silves, die ehemalige maurische Hauptstadt mit ihrer beeindruckenden Burg, oder Castro Marim an der spanischen Grenze mit seinen Salinen und der Festung, bieten Einblicke in die Geschichte und das traditionelle Leben. Und der Naturpark Ria Formosa im Osten der Algarve ist eine einzigartige Lagunenlandschaft und ein Paradies für Vogelbeobachter.

Praktische Hinweise für die Algarve

Die beste Reisezeit ist meiner Meinung nach der Frühling (Mai/Juni) oder der Herbst (September/Oktober). Dann ist das Wetter meist sehr angenehm, das Meer schon/noch warm genug zum Baden, aber es ist deutlich weniger los als im Hochsommer. Um die vielen verschiedenen Strände und Orte flexibel erkunden zu können, ist ein Mietwagen fast unerlässlich. Wer die Top-Strände wie Praia da Marinha oder Benagil besuchen will, sollte früh am Tag dort sein, um Parkplätze zu finden und den größten Massen zu entgehen. Gleiches gilt für beliebte Bootstouren, die man am besten vorab reserviert, ebenso wie Tische in gefragten Restaurants in der Hochsaison.

Die Algarve ist also weit mehr als nur eine Badedestination. Die Mischung aus spektakulärer Küste, charmanten Orten, leckerem Essen und der Möglichkeit für vielfältige Aktivitäten macht sie zu einem sehr attraktiven Reiseziel.


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