Menton: Sonne, Zitronen und das süße Leben an der Grenze
Ein Tag in Menton – zwischen duftenden Gärten, pastellfarbener Altstadt und dem türkisblauen Meer der Côte d'Azur.

Menton hat diesen ganz besonderen Klang, finde ich. Irgendwie französisch, aber schon mit diesem leichten, sonnigen Einschlag Italiens, das ja direkt um die Ecke liegt. Ich hatte schon viel Gutes über dieses Städtchen am östlichsten Zipfel der Côte d'Azur gehört – die Zitronen, die Gärten, die bunten Häuser. Als ich dann selbst dort war, hat mich die Atmosphäre sofort gepackt. Es ist weniger hektisch als Nizza oder Monaco, irgendwie entspannter, und doch voller Charme und Leben. Mein Tag dort war eine wunderbare Mischung aus Erkunden ohne Eile, Genießen und einfach nur Staunen über die Schönheit dieses Ortes.

Schon bei der Ankunft fiel mir die Ruhe im Vergleich zu anderen Riviera-Städten auf. Ich parkte in der Nähe der Altstadt und wurde sofort von dieser angenehm warmen Brise begrüßt, die durch die Gassen wehte. Und dieser Duft! Eine Mischung aus Meer, mediterranen Kräutern und – tatsächlich – einer feinen Zitrusnote lag in der Luft. Es fühlte sich direkt gut an. Da Menton als die Zitronenstadt Frankreichs gilt, war klar, dass ein Besuch der Gärten Pflicht ist. Ich startete im Jardin Maria Serena, etwas außerhalb, direkt am Meer gelegen. Es war wunderschön, zwischen den hohen Palmen und exotischen Pflanzen zu spazieren und dabei immer wieder den Blick aufs Wasser zu haben. Später besuchte ich noch den Jardin du Palais Carnolès, der für seine beeindruckende Sammlung an Zitrusfrüchten bekannt ist – unglaublich, wie viele verschiedene Sorten es gibt! Dieser Mix aus exotischen Pflanzen, dem Duft von Zitronenblüten und dem sanften Klima ist wirklich ein Markenzeichen von Menton.
Nach der Gartenidylle zog es mich ans Wasser. Die Strände in Menton sind hauptsächlich Kiesstrände, aber das Wasser ist dafür unglaublich klar und leuchtet in den schönsten Türkis- und Blautönen – fast schon karibisch. Ich suchte mir ein Plätzchen am Plage des Sablettes, einem breiten Strandabschnitt direkt unterhalb der Altstadt. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf die ansteigende Kulisse der pastellfarbenen Häuser. Einfach in der Sonne sitzen, den Blick schweifen lassen, vielleicht kurz die Füße ins kühle Nass tauchen – herrlich entspannend. Gleichzeitig spürt man das nahende Italien, die Berge fallen steil ins Meer ab.
Zur Mittagszeit lockte der Marché des Halles, die überdachte Markthalle von Menton (Achtung, schließt meist schon um 13 Uhr!). Hier herrscht quirliges Treiben und es duftet nach allem, was die Region zu bieten hat: frisches Brot, Oliven, Käse, Kräuter der Provence, Fisch und natürlich wieder Zitronen in allen Formen. Ich probierte eine lokale Spezialität, Barbajuan – kleine, frittierte Teigtaschen, die meist mit Mangold und Ricotta gefüllt sind. Sehr lecker! Der Markt ist ein toller Ort, um das authentische Menton zu erleben und sich mit lokalen Produkten einzudecken.
Gut gestärkt machte ich mich dann an den Aufstieg in die Altstadt. Und das heißt in Menton: Treppen steigen! Über breite Rampen und enge Stufen geht es immer höher hinauf durch die verwinkelten Gassen. Vorbei an kleinen Boutiquen, Ateliers und Cafés, bis man schließlich den Platz vor der Basilika Saint-Michel Archange erreicht. Von hier oben und vom benachbarten Friedhof hat man einen absolut atemberaubenden Panoramablick über die roten Dächer der Altstadt, den Hafen, das tiefblaue Meer und die Küstenlinie bis nach Italien. Ich habe hier eine ganze Weile gesessen und einfach nur die Aussicht genossen – für mich der schönste Blick in Menton.
Beim Schlendern zurück nach unten fielen mir dann wieder die vielen Läden auf, die sich ganz der Zitrone von Menton verschrieben haben. Diese spezielle Sorte ist milder und aromatischer als normale Zitronen. Entsprechend groß ist das Angebot: Limoncello (Zitronenlikör), Zitronenmarmelade, kandierte Zitronen, Seifen, Öle... alles dreht sich um die gelbe Frucht. Ich gönnte mir eine erfrischende, selbstgemachte Zitronenlimonade – perfekt bei der Wärme. Eine kuriose Entdeckung machte ich dann noch in einer Seitengasse: ein kleiner russischer Laden, der Kaviar und Pelmeni verkaufte. Ziemlich unerwartet hier in Südfrankreich, aber irgendwie auch typisch für den bunten Mix an der Côte d'Azur.
Als ich Menton am späten Nachmittag wieder verließ, tat ich das mit einem sehr positiven Gefühl. Die Stadt hat eine wunderbar entspannte Atmosphäre, sie ist wunderschön gelegen, hat tolle Gärten, eine malerische Altstadt und dieses einzigartige Zitronen-Flair. Eine echte Perle an der Riviera, die man nicht verpassen sollte.
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