Geschichte, Steaks und Treppenläufe in Philadelphia

Philadelphia, oder Philly, wie die Einheimischen sagen, ist eine Stadt mit einer enorm wichtigen Rolle in der US-Geschichte. Hier wurden die Weichen für die Gründung der Vereinigten Staaten gestellt. Gleichzeitig ist Philly aber auch eine überraschend lockere Stadt mit tollen Museen, einer lebendigen Food-Szene und natürlich dem Erbe von Rocky Balboa.

Mitten rein ins historische Herz

Wenn man in Philadelphia ist, führt kaum ein Weg am Historic District vorbei. Hier stehen die Gebäude, in denen Geschichte geschrieben wurde. Allen voran die Independence Hall. In diesem Backsteinbau wurde 1776 die Unabhängigkeitserklärung verabschiedet. Man kann an Führungen teilnehmen und sich die Räume anschauen – schon ein besonderes Gefühl, an diesem Ort zu sein.

Gleich daneben, in einem eigenen Pavillon, steht die Liberty Bell. Die Glocke mit dem berühmten Riss ist ein Nationalsymbol. Man reiht sich kurz ein und kann sie dann aus der Nähe betrachten. Rundherum gibt es noch weitere historische Stätten wie die Congress Hall, wo der erste US-Kongress tagte.

Auf Rockys Spuren: Die Museumstreppe

Nach so viel Geschichte zog es uns zu einem anderen Wahrzeichen der Stadt: dem Philadelphia Museum of Art. Nicht unbedingt nur wegen der Kunst (obwohl die Sammlung wirklich großartig ist), sondern vor allem wegen der Treppe davor – den Rocky Steps! Es gehört einfach dazu, diese 72 Stufen hochzulaufen, oben die Arme hochzureißen und den Blick über die Benjamin Franklin Parkway zu genießen. Ein kleines Ritual, das viele Besucher mitmachen. Die Rocky-Statue steht mittlerweile unten neben der Treppe und ist natürlich ein beliebtes Fotomotiv.

Geschmacksexplosion: Reading Terminal Market & Cheesesteaks

Ein weiteres Muss in Philly ist der Reading Terminal Market. Diese historische Markthalle ist ein Paradies für alle, die gerne essen. Es ist laut, es duftet nach allem Möglichen, und die Auswahl ist riesig. Von Amish-Spezialitäten (super Kuchen und Gebäck!) bis zu internationalem Street Food findet man hier alles.

Und natürlich muss man in Philadelphia ein Philly Cheesesteak probieren. Das ist ein Sandwich mit dünn geschnittenem, gebratenem Rindfleisch und Käsesauce (oft Cheez Whiz oder Provolone) in einem länglichen Brötchen. Klingt einfach, ist aber Kult. Im Reading Terminal gibt es gute Stände dafür. Die berühmtesten Adressen sind aber Pat's King of Steaks und Geno's Steaks im Süden der Stadt, die eine ewige Rivalität pflegen.

Mehr als Geschichte und Steaks

Philly hat noch ein paar andere interessante Ecken:

• Magic Gardens: Ein wirklich außergewöhnlicher Ort – ein ganzes Areal aus bunten Mosaiken, Fliesen, Spiegeln und Fundstücken, geschaffen vom Künstler Isaiah Zagar. Sehr sehenswert und fotogen.
• City Hall: Ein unglaublich großes und verziertes Rathausgebäude im Zentrum. Man kann auch auf den Turm fahren.
• LOVE Park: Der kleine Platz mit der berühmten roten LOVE-Skulptur. Meistens bilden sich kleine Schlangen für ein Foto.

Praktische Hinweise für Philadelphia:

• Transport: Das Zentrum lässt sich gut zu Fuß erkunden. Für weitere Strecken gibt es Busse und U-Bahnen. Der PHLASH Bus ist eine gute Option für Touristen (saisonal).
• Essen: Unbedingt das Cheesesteak probieren, aber auch den Reading Terminal Market für Vielfalt nutzen.
• Rocky Steps: Am besten früh morgens oder spät abends besuchen, um den größten Menschenmassen zu entgehen.
• Tickets: Für die Independence Hall braucht man oft (kostenlose) Tickets mit Zeitfenster. Für die Magic Gardens online buchen.

Fazit: Entspannte Geschichte mit Biss

Philadelphia hat mir gut gefallen. Es ist eine Stadt, die ihre Geschichte stolz präsentiert, aber gleichzeitig eine moderne, kreative und bodenständige Seite hat. Die Mischung aus historischen Stätten, Kunst, gutem (und deftigem) Essen und diesem Augenzwinkern in Richtung Rocky macht Philly zu einem sympathischen und lohnenden Reiseziel.

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