Taghazout: Wellenrauschen und Katzen am Atlantik
Entdecke das entspannte Surfer-Dorf mit perfekten Wellen, traditionellem Charme und atemberaubenden Sonnenuntergängen.

Taghazout, dieses kleine ehemalige Fischerdorf an Marokkos Atlantikküste, hat eine ganz eigene Ausstrahlung. Es hat sich über die Jahre zu einem bekannten Surf-Hotspot entwickelt, aber irgendwie ist es ihm gelungen, dabei eine sehr entspannte, fast meditative Atmosphäre zu bewahren.
Schon bei der Ankunft spürt man diesen besonderen Vibe. Alles wirkt ein wenig entschleunigt. Surfer mit sonnengebleichten Haaren schlendern barfuß durch die Gassen, sitzen in den vielen kleinen, bunten Cafés oder checken die Wellen. Überall streunen Katzen herum, dösen in der Sonne oder beobachten das Geschehen mit einer Gelassenheit, die perfekt zum Ort passt. Es fühlt sich nicht überlaufen an, eher wie ein gut gehütetes Geheimnis, obwohl es das längst nicht mehr ist.
Natürlich dreht sich hier vieles ums Surfen. Die Küste rund um Taghazout ist gesegnet mit einer Reihe von Surfspots, die Wellen für fast jedes Level bieten. Anchor Point ist der berühmteste, eine lange Pointbreak-Welle, die eher etwas für erfahrene Surfer ist. Direkt im Ort findet man Hash Point, der oft gut für Anfänger funktioniert, und etwas weiter gibt es Spots wie Panoramas oder den anspruchsvollen Killer Point. Die beste Zeit dafür ist wohl von Herbst bis Frühling, dann sind die Wellen am konstantesten. Es gibt hier viele Surfschulen und Camps, die einem den Einstieg erleichtern oder helfen, die Technik zu verbessern.
Aber auch wenn man selbst nicht aufs Brett steigt, kann man in Taghazout eine gute Zeit haben. Die Atmosphäre lädt einfach zum Entspannen ein. Man kann stundenlang aufs Meer schauen, die Sonnenuntergänge genießen – die sind hier wirklich spektakulär, am besten von einem der Strände oder einer Dachterrasse aus. Ein lohnender Tagesausflug führt ins nahegelegene Paradise Valley, eine grüne Oase im Hinterland mit natürlichen Felsenpools und kleinen Wasserfällen. Ein kleiner Geheimtipp ist der Skatepark, der auf einem Hügel oberhalb des Ortes liegt. Selbst wenn man nicht skatet, ist der Ausblick von dort oben auf den Atlantik einfach grandios. Es lohnt sich auch, einfach mal die kleinen Hügel rund um das Dorf zu erklimmen für weitere tolle Perspektiven.
Kulinarisch ist Taghazout eine Mischung aus marokkanischer Tradition und dem, was junge, internationale Surfer gerne essen. Man findet überall leckere Fisch-Tajines, frischen gegrillten Fisch direkt aus dem Hafen, aber auch viele Cafés, die Smoothie Bowls und Avocado-Toast zum Frühstück oder Brunch anbieten. Und natürlich gehört ein Glas süßer marokkanischer Minztee dazu, am besten mit Meerblick.
Taghazout ist für mich ein Ort, der eine tolle Balance zwischen Aktivität und Entspannung bietet. Die perfekten Wellen sind natürlich das große Plus für Surfer, aber auch die entspannte Grundstimmung, die schönen Sonnenuntergänge und die Nähe zur Natur machen den Ort besonders. Klar, in der Hauptsaison kann es voller werden, und nicht alle Straßen im Ort sind befestigt, was es manchmal etwas staubig macht. Ohne eigenes Auto oder Roller ist man etwas eingeschränkt, da Busse nicht so oft fahren und Taxis relativ teuer sein können. Aber wer einen entspannten Ort sucht, um abzuschalten, die Wellen zu reiten oder einfach nur die marokkanische Küstenluft zu genießen, der wird Taghazout mögen.
Ein paar praktische Hinweise: Die beste Reisezeit für gute Wellen ist September bis April. Im Sommer ist es oft sehr heiß und die Wellen sind kleiner. Unterkünfte gibt es viele, von einfachen Surfhostels bis zu schickeren Hotels oder Airbnbs direkt am Meer. Surfbretter kann man überall problemlos leihen.
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