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Utopia in Köln: Der Tag, an dem Pizza auf Pyro traf

Mehr als nur ein Konzert: Von der überraschend perfekten Pizza bis zur brachialen Energie der Travis Scott Show im RheinEnergieStadion Köln.

VonIlya Dynin
Utopia in Köln: Der Tag, an dem Pizza auf Pyro traf
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Ein Konzerttag mit Travis Scott ist selten nur auf die Stunden im Stadion begrenzt – es ist oft das gesamte Erlebnis, die Vorfreude, die kleinen Momente davor, die in Erinnerung bleiben. Bei der Utopia Tour in Köln war das nicht anders. Der Abend im RheinEnergieStadion war eine Wucht, aber der Tag hatte schon Stunden vorher einen unerwartet perfekten Auftakt.

Wir waren relativ früh in Köln und suchten nach einer guten Grundlage für den Abend. Unsere Wahl fiel auf die Pizzeria Nennillo, eher zufällig. Ich bestellte eine Pizza Carbonara, und was soll ich sagen – sie war phänomenal. Cremig, perfekt gewürzt mit Guanciale, der Teig genau richtig. Das war nicht einfach nur 'ne gute Pizza, das war eine dieser seltenen Mahlzeiten, die man als echtes Food-Highlight des Jahres abspeichert. Die Atmosphäre im Laden war entspannt, und dann lief auch noch Musik von The Weeknd – passte perfekt zu meiner Stimmung. Als ich dann noch erfuhr, dass Sae, eine Bekannte, die ich sehr schätze, dort arbeitet, war der Vibe perfekt. Ein großartiger Start, der die Vorfreude auf das Konzert noch steigerte.

Mit dieser positiven Energie ging es dann Richtung RheinEnergieStadion. Schon auf dem Weg und vor den Toren spürte man diese elektrisierende Mischung aus Anspannung und Euphorie, die typisch für große Rap-Konzerte ist. Tausende von Fans, viele schon im Utopia-Merch, alle voller Erwartung. Als es dann endlich dunkel wurde und die Show begann, war die Energie sofort greifbar. Die riesige Utopia-Bühne, gestaltet wie eine karge, felsige Landschaft mit monumentalen Elementen, war schon ohne Action beeindruckend.

Travis Scott entfesselt die Energie im vollen RheinEnergieStadion

Als Travis Scott dann die Bühne betrat, explodierte die Stimmung förmlich. Er hat diese unglaubliche Präsenz und weiß genau, wie er eine riesige Crowd im Griff hat. Er rannte über die weitläufige Bühne, nutzte die verschiedenen Ebenen, spornte die Fans an. Die Bässe waren körperlich spürbar, sie dröhnten durch Mark und Bein und brachten den Boden zum Vibrieren. Das war keine Show zum entspannt Zurücklehnen, das war ein konstant hohes Energielevel. Die Moshpits, die sich im Innenraum bildeten, waren intensiv – ein Ausdruck dieser geballten Energie, die sich im Publikum entlud.

Musikalisch war es ein Ritt durch seine größten Hits und die starken Tracks vom 'Utopia'-Album. Bei 'Sicko Mode' kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr, und bei 'Goosebumps' lag trotz der wilden Energie diese besondere Gänsehaut-Atmosphäre in der Luft. Die neuen Songs fügten sich perfekt ein, ihre oft düsteren, komplexen Beats kamen live mit dieser brachialen Lautstärke und den visuellen Effekten nochmal ganz anders zur Geltung. Die Lichtshow und die Pyrotechnik waren massiv und perfekt auf die Musik abgestimmt, mal bedrohlich rot, mal gleißend hell, dann wieder blitzende Stroboskope oder meterhohe Flammensäulen.

Die gewaltige Bühne der Utopia-Tour mit intensiven Licht- und Pyroeffekten

Nach diesem Rausch aus Musik, Energie und visuellen Reizen kam dann die Ernüchterung am Merch-Stand. Ich hatte mir fest vorgenommen, ein bestimmtes Utopia-Teil mitzunehmen, aber die Schlange war lang und als ich endlich dran war, war mein Favorit – natürlich – schon ausverkauft. Das war echt ärgerlich und ein kleiner Wermutstropfen nach der Euphorie. Aber gut, die Hoffnung auf das Konzert in Frankfurt blieb.

Fazit: Der Konzerttag in Köln war mehr als nur die Summe seiner Teile. Die unerwartet großartige Pizza und die positive Einstimmung bei Nennillo, gefolgt von dieser energiegeladenen, lauten und visuell beeindruckenden Show im RheinEnergieStadion – das war schon ein Gesamtpaket. Travis Scott liefert live einfach eine Show ab, die mitreißt und einen völlig erschöpft, aber zufrieden zurücklässt. Auch wenn der Merch-Kauf daneben ging, war es ein Tag, der durch die Kontraste – vom entspannten Genuss bis zum Konzert-Abriss – in Erinnerung bleibt.


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